Kohlenmonoxid (CO)
Kein Problem mehr.

 

Im Folgenden werden die Umweltwirkungen und der Einfluss von Kohlenmonoxid (CO) auf die Luftqualität ausgewählter Städte in Österreich, Deutschland und der Schweiz diskutiert.

 

Umweltwirkungen

 

CO ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O) und zählt zur Gruppe der Kohlenstoffoxide. Es ist ein sehr giftiges, farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas. Es entsteht bei der unvollständigen Oxidation (Verbrennung) von Kohlenstoff. [1]
Zur Gewährleistung der Luftqualität zum langfristigen Schutz der menschlichen Gesundheit wird der Immissionswert von CO durch das Immissionsschutzgesetz-Luft gesetzlich beschränkt. Der gleitende Achtstundenmittelwert darf einen Konzentrationswert von 10 mg/m³ nicht überschreiten. [2]

Auswirkungen auf die Umwelt:
CO trägt zur photochemischen Bildung von bodennahem Ozon bei, da es mit anderen reaktiven Partnern innerhalb mehrerer komplexer Reaktionsschritte die Oxidation von NO zu NO2 ohne Ozonabbau (O3) bewirkt. [3]

Auswirkungen auf den Menschen:
CO ist ein Atemgift, da es sich rund 325 Mal stärker an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin bindet als Sauerstoff. Dadurch verringert es die Sauerstofftransportkapazität des Blutes und beeinträchtigt die Freisetzung des Sauerstoffs im Hämoglobin, was zu einer Sauerstoffunterversorgung führt. [1]
Messbare Wirkungen /Kopfschmerzen und leichte Übelkeit) treten bei Konzentrationen von 250 µg/m3 nach einer Exposition von 2 Stunden auf.
Die heute auftretenden Luftqualitätswerte sind unkritisch; der CO-Grenzwert wird weit unterschritten.
 
Immissionsentwicklung ausgewählter Städte

Bei den folgenden Darstellungen handelt es sich um Verläufe der Jahresmittelwerte. Dabei wird in verkehrsnahe Messstellen und Messstellen im städtischen Hintergrund unterschieden. Die in den Abbildungen rot strichlierte Linie stellt den Mittelwert der verfügbaren¹ Messwerte dar.

Für die chemische Komponente CO zeigt sich sowohl an den Messstellen im Hintergrund, dargestellt in Abbildung 1, wie auch an den verkehrsnahen Messstellen, wiedergegeben in Abbildung 2, eine abnehmende Tendenz. Die Konzen-trationswerte sinken im Durchschnitt im Hintergrund zwischen 1991 und 2008 um 61,5%. An den Verkehrsmessstellen wird eine Reduktion von 74,6% erreicht.

Das Konzentrationsniveau an verkehrsnahen Messstellen, welches 1991 noch um den Faktor 2,6 über dem Hintergrundniveau lag, nähert sich stetig dem Hintergrund an, sodass es 2008 um den Faktor 1,7 höher liegt.

Insbesondere die Einführung des Dreiwegekatalysators und das Ausscheiden von alten Kraftfahrzeugen ohne Abgasnachbehandlung sorgen an den verkehrsnahen Messstellen für diese umfangreichen Reduktionen.

Luftqualität
Abbildung 1 : CO-Jahresmittelwerte der Immissionskonzentration an ausgewählten
Hintergrundmessstellen [4], [5], [6], [7], [8], [9], [10], [11], [12]
Luftqualität
Abbildung 2 : CO-Jahresmittelwerte der Immissionskonzentration an ausgewählten
Verkehrsmessstellen [4], [5], [6], [7], [8], [9], [10],[11], [12], [13]
 
¹ Hinweis: Nicht jede Messstelle ist in jedem Jahr aktiv, bzw. liefert eine ausreichende Anzahl an verwertbaren Messwerten
 
LITERATURVERZEICHNIS (klicken für mehr/weniger Informationen)

[1] Geringer, B.: Skriptum zur Vorlesung 315.018 - Verbrennungskraftmaschinen Grundzüge. Wien: Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau der TU Wien, 2006. B06006.
[2] Nationalrat der Republik Österreich: Bundesgesetz zum Schutz vor Immissionen durch Luftschadstoffe, mit dem die Gewerbeordnung 1994, das Luftreinhaltegesetz für Kesselanlagen, das Berggesetz 1975, das Abfallwirtschaftsgesetz und das Ozongesetz geändert werden (IG-L). Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich. 2006, BGBl. I Nr. 115/1997 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 34/2006.
[3] Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Digitaler Umweltatlas Berlin. Berlin.de - Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. [Online] 2008. [Zitat vom: 14. 11 2008.]
http://stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/umweltatlas/dinh_03.htm.
[4] Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz: Luftgütemessdaten. Berlin : Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, 1991-2008 (jährlich).
[5] Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie: Jahresbericht zur Immissionssituation. Dresden : Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, 1991-2008 (jährlich).
[6] Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: EU-Jahreskenngrößen. Düsseldorf: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, 1991-2008.
[7] Institut für Hygiene und Umwelt - Bereich Umweltuntersuchungen / Luft: Hamburger Luftmessnetz. Hamburg : Freie und Hansestadt Hamburg - Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz, 1991-2008.
[8] Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Waldschutz: Luftgüte in Tirol. Innsbruck: Amt der Tiroler Landesregierung, 1991-2008.
[9] Umwelt Prüf- und Überwachungsstelle des Landes Oberösterreich: Jahresbericht der Luftgüteüberwachung in Oberösterreich. Linz: Umwelt Prüf- und Überwachungsstelle des Landes Oberösterreich, 1991-2008.
[10] LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Kenngrößen der Luftqualität. Karlsruhe: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, 1991-2008.
[11] Amt der Wiener Landesregierung MA 22-Umweltschutz: Jahresbericht - Luftgütemessungen der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien. Wien: Amt der Wiener Landesregierung MA 22-Umweltschutz, 1991-2008.
[12] Bundesamt für Umwelt BAFU: Immissionsmesswerte Schweiz. Bern: Bundesamt für Umwelt BAFU, 1991-2008.
[13] Bayerisches Landesamt für Umwelt: Auswertung der an den LÜB Stationen gemessenen Konzentrationen nach der 22. und 33. BImSchV. München: Bayerisches Landesamt für Umwelt, 1991-2008.

 
 |      Seitenanfang    |     Home     |